Unsere Vorfahren haben den Südharz jahrhundertelang ohne Kunstdünger und ohne Spritzmittel bewirtschaftet. Damit haben sie den Artenreichtum auf Wiesen, Weiden, aber auch im Wald, gefördert. Uns wurde ein wertvolles, ungemein artenreiches Naturerbe voller Schönheit hinterlassen. Das sollten wir weiterhin schonend nutzen.
Traditionelle Beweidung
Durch die traditionelle Beweidung schwer zugänglicher, oft felsiger Flächen entstanden Trockenrasen, auf tiefergründigen Böden blumenbunte Wiesen. Traditionell dienten sie meist der Heugewinnung. Auch Obstwiesen, Hecken, Feldgehölze und Teiche sind bis heute wichtige Biotope einer artenreichen Kulturlandschaft. Sie beleben die Agrarlandschaft im Südharz enorm. Bis heute wurde hier kaum gedüngt. Ein Eldorado für Pflanzen, Insekten und Schmetterlinge – und deren menschliche Bewunderer.
Traditionelle Waldnutzung
Auch der Wald wurde früher vielfältig genutzt, besonders in den ortsnahen Lagen. So wurden Hainbuchen „auf Stock gesetzt“, um die aus dem Stumpf austreibenden Äste als armdickes Feuerholz zu ernten. Dazwischen wurden Eichen gepflanzt, die Bauholz für Fachwerkhäuser lieferten und Eicheln zur Schweinemast. So entstanden im Südharz die Eichen-Hainbuchenwälder als artenreiche Kulturwälder. Typisch im Thüringer Südharz sind ortsnah auch Gebüsche aus Haselsträuchern, die ebenfalls Schweinefutter und Brennholz lieferten. Bis heute sind sie zumBeispiel bei Steigerthal oder Rüdigsdorf zu finden.