Die Karstlandschaft Südharz birgt unzählige geologischen Schätze.

 

Die Felsbildungen aus Gips sind markant und schön, aber auch verletzlich.

Karst bezeichnet Landschaften, die durch das Zusammenspiel von leicht löslichem Gestein und Wasser entstehen. Solange Wasser fließt oder es regnet, verändern sich Karstlandschaften fortwährend.

Der Südharzer Gipskarst – ein einmaliges Geotop

Die Auslaugung von Gips durch Bäche und Regen schafft sehr bizarre Strukturen im Südharz. Die Hangfüße der Gipshügel werden oft von den Harzbächen umflossen und dabei unterhöhlt. Das Wasser dringt in Risse und Spalten im Gestein und laugt diese immer stärker aus, bis unterirdische Klüfte, Spalten und ganze Höhlensysteme entstehen. Über die Jahrtausende hinweg haben sich so die Bäche zwischen oder unter den Gipshügeln hindurchgearbeitet. In der Landschaft zeigt sich das in Durchbruchstälern, Steilklippen, Bachschwinden, Flussversinkungen und Quellen. Senken oder Trichter tauchen plötzlich in der Landschaft auf und verweisen auf Auslaugung oder eingestürzte Hohlräume durch unterirdisch fließendes  Wasser. Der Südharz ist ein einmaliges „Geotop“, eine Landschaft voller ungewöhnlicher Gesteinsbildungen.

Entstehung der Gipsberge im Südharz

Gips wurde in der Südharzregion abgelagert, als vor 250 Millionen Jahren ein flaches Meer unter tropischer Hitze eindampfte. Dabei wurden die wasserlöslichen, sogenannten „Zechsteine“ Dolomit, und Gips abgelagert.

Die Südharzer Gipsberge entstanden vor rund 65 Millionen Jahren bei einer der Auffaltungsphasen des Harzes. Hier wurden die Ablagerungen des tropischen Zechsteinmeeres im Südharz aufgewölbt. Es entstanden Berge aus Gips, Dolomit und Ton, die bis heute als Querriegel zahlreichen Harzbächen den Weg nach Süden versperren. Doch – steter Tropfen höhlt den Stein!

Das Auflösen von Gestein braucht normalerweise Jahrtausende! Gips allerdings löst sich in Wasser hervorragend – hundertmal stärker als Kalk. Zusätzlich treffen im Südharz hohe Niederschläge und viele Harzbäche auf die vor 65 Millionen Jahren gebildeten Gipshügel. Die Auslaugung des Gipses ist dadurch so stark, dass man miterleben kann, wie sich die Landschaftsform in nur einer Lebensspanne natürlich verändert.

Typische Karsterscheinungen

Artenreiche Kulturlandschaft

Sanfte Nutzung fördert die Vielfalt.

Schutz

Jeder kann etwas für den Erhalt des einzigartigen Naturerbes im Südharz tun.

Natur

Der Grüne Südharzer Gipskarst besteht aus natürlichen Wäldern, umgeben von Offenland. Das macht den besonderen Reiz dieses einmaligen Geotops aus. Bewaldeter oder „Grüner“ Karst auf Gips ist weltweit sehr selten.