Landschaft und Biodiversität im Südharzer Gipskarst sind vielfältig gefährdet. Durch Tagebaue werden Wälder, Biotope, Böden und die geologischen Naturschätze des Gipskarstes zerstört. Sie können auch nicht wiederhergestellt werden. Die Vielfalt der Arten in der Gipskarstlandschaft Südharz ist oft an die besondere Karstgeologie gekoppelt. Wird diese zerstört, gehen auch die speziellen Arten des Gipskarstes verloren. Alpengänsekresse und Einknolle, eine Orchidee, wurden durch den Abbau an ihren natürlichen Gipskarststandorten ausgerottet. Weitere Faktoren, die Lebensräume und Arten gefährden, sind der Klimawandel, Überdüngung aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft sowie Flächenverluste durch Versiegelung, Rodung oder Grünlandumbruch.

Verinselung von Lebensräumen

Gesteinsgewinnung im Tagebau, Versiegelung von Flächen, Rodung von Wald und Grünlandumbruch verkleinern und zerschneiden die natürlichen Lebensräume. Werden Wäldern und seltene Offenbiotope kleiner und durchschnitten, können ihre typischen Arten nicht mehr wandern. Der genetische Austausch innerhalb der Arten sinkt und damit die Widerstandskraft der Arten und Biotope gegen Umweltänderungen. Klimawandel oder Krankheiten wirken viel stärker auf genetisch verarmte Populationen und Biotope. Das Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ der EU hat eigentlich zum Ziel, dieser Verinselung natürlicher Lebensräume und Arten entgegenzuwirken. Dies soll durch Vernetzung der europäischen Schutzgebiete „Natura 2000“ geschehen. Im Südharzer Gipskarst fehlt bisher aber eine solche Vernetzung wertvoller Lebensräume und Arten, besonders für den Wald.

Das folgende Foto zeigt, dass einst zusammenhängender Wald in kleine Inseln zerfällt. Arten und Populationen, die auf Wald angewiesen sind, werden so voneinander isoliert.

Alter Stolberg: Wald und Steinbruch, FA. Knauf, Blickrichtung N, Foto: Stephan Röhl

Alter Stolberg: Wald und Steinbruch, Firma Knauf, Blickrichtung N, Foto: Stephan Röhl

Tagebaue

Die weltweit einzigartige Gipskarstlandschaft Südharz wird durch industriellen Gesteinsabbau jeden Tag kleiner. Hierzu gehören Gips-, Dolomit-, Sandstein-, Sand-, Kies- und Kalkabbau. Über tausend Hektar sind …

Überdüngung

Äcker und Wiesen werden gedüngt, um gute Ernteerträge einzubringen. Angrenzende Lebensräume werden dadurch oft direkt mitgedüngt oder indirekt über den Dünger in der Luft. Zusätzlich …

Versiegelung

Auch im Südharz finden sich Flächen, die stark versiegelt sind. Dabei ist der Harz weit bekannt für seine einmalige Natur. Das sollte auch so bleiben!

Artenverlust

Artenverlust findet weltweit statt, aber auch im Südharz. Die Ursachen sind vielfältig. Im Südharz sind es vor allem die Rodung von Wäldern und Zerschneidung von …

Flächenverluste, Zerschneidung von Lebensräumen

Im Südharz sind Wälder aufgrund der traditionellen Landnutzung auf die steilen, zerklüfteten Hänge und Kuppen der Karstberge beschränkt. Diese historisch bedingte Insellage der Karstwälder schränkt …

Neues Wohnen und Arbeiten

Die Naturzerstörung durch massiven Gesteinsabbau, Lärm und Staub gefährdet die Lebens- und Arbeitszukunft des Harzes. Der Harz ist dünn besiedelt. Viele Ortschaften verzeichnen aktuell einen …