Äcker und Wiesen werden gedüngt, um gute Ernteerträge einzubringen. Angrenzende Lebensräume werden dadurch oft direkt mitgedüngt oder indirekt über den Dünger in der Luft. Zusätzlich bringen Verkehr und Industrie Abgase mit Stickstoffverbindungen in die Luft. Über den Regen gelangen diese auch auf Naturflächen, düngen diese, verändern und beeinträchtigen das Bodenleben. Das wirkt sich insbesondere schädigend auf Bäume, Wälder und Magerrasen aus, die im Südharz besonders schützenswert sind. Im Südharz sollte daher Flächennutzung ohne oder mit wenig Düngung auch finanziell gefördert werden.

Expertenwissen

Insbesondere Pilze im Wald werden durch zu viel Stickstoff geschädigt. Ihr „Wurzelgeflecht“, die Mykorrhiza, macht über 50 Prozent der Biomasse der Waldböden aus und beliefert Bäume mit jeder Menge Wasser. Im Gegenzug erhalten die Pilze Nährstoffe von den Bäumen. Geschädigte Pilzgeflechte liefern weniger Wasser an die Bäume, was in Zeiten von Trockenheit sehr schlecht für den Wald ist. Im Südharz finden sich bis heute sehr viele Pflanzenarten, die nur auf nährstoffarmen Flächen siedeln können. Um diese Magerstandorte zu erhalten und die Wälder des Südharzes zu schonen, sollte extensive Bewirtschaftung gefördert werden. Eine Reduktion der Stickstoffe in der Luft muss dringend umgesetzt werden. Abgasreinigung, Förderung des ÖPNV, Deutschlandticket, spritfreie oder -sparende Motoren sind einige Beispiele, dies umzusetzen. Der Rat der Weisen hat im Mai 2024 eine starke Klimaschutzanpassung im Verkehrssektor angemahnt.

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