Es gibt viele gute Alternativen zu Naturgips. Da Gips fast ausschließlich in Baustoffe verarbeitet wird, sind Materialeinsparungen, gipsfreie Produkte oder Materialien aus Recycling- und Sekundärgipsen die Lösung. Aber wir müssen diese Möglichkeiten auch konsequent nutzen. Beim Bauen sollte dem Renovieren und Wiederverwenden von Bauteilen Vorrang vor Abriss und Neubau gegeben werden. Baustoffe sollten prioritär aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, die CO2 speichern. Damit wird aktiver Klimaschutz umgesetzt. Mineralische Baustoffe sind teilweise nötig, wenn höhere Brandschutzklassen vorgeschrieben sind. Hier sollten recycelte Stoffe, die bereits am Markt etabliert sind, genutzt werden, z.B. Lehm oder Recyclingbeton. Es gibt auch Recyclinggips aus Gipsabriss oder aus Nebenprodukten von Säureherstellung, so z.B. REA- oder Zitronensäuregips. Diese werden alle gleichwertig wie Naturgips in Produkte verarbeitet. Die Kennzeichnung fehlt aber bisher auf den Produkten.
Um die Südharzer Gipskarstlandschaft zu erhalten, kann und sollte jeder Mensch aktiv sein. „Gutes tun und weitersagen“ ist beim gipsfreien Bauen leicht. Effektiver Naturschutz und ressourcensparendes Bauen sollten privat und öffentlich im Fokus stehen und umgesetzt werden.