Im Südharz sind Wälder aufgrund der traditionellen Landnutzung auf die steilen, zerklüfteten Hänge und Kuppen der Karstberge beschränkt. Diese historisch bedingte Insellage der Karstwälder schränkt bereits die Wanderung von Waldarten ein. Zusätzlich findet auch im Südharz ein weiterer Flächenverlust durch Gesteinsabbau, Infrastrukturausbau (Straßen, Trassen, Gewerbe-, Städtebau), Intensivierung der Landwirtschaft mit Verlust an Hecken, Feldgehölzen, Rainen und Arten statt. Ausgedehnte Flächenumwandlungen zum Beispiel durch Tagebaue, Verkehrstrassen und Kanäle, sind neben Lebensraumverlust oft eine zusätzliche Barriere für die Ausbreitung von Arten.

Industriegebiet am Katzenstein, bei Osterode, Niedersachsen, Foto: Stephan Röhl

Industriegebiet am Katzenstein, bei Osterode, Niedersachsen, Foto: Stephan Röhl

Flächenverluste minimieren

Baumaßnahmen, die eine weitere Zerschneidung im Südharz bewirken, sollten daher minimiert werden. Der Erhalt des aktuellen Bestandes an Wald, Hecken und wertvollen Wiesen sollte zusammen mit der Verbesserung des Zustands dieser Lebensräume und deren Biotopverbund durch Naturschutzbehörden und Politik umgesetzt werden. Die europäische FFH-Richtlinie sieht diese Maßnahmen für alle Natura 2000-Flächen ohnehin vor. Ein Waldbiotopverbund mit Hecken und Gehölzen in der Agrarlandschaft kann die Karstwälder miteinander verbinden. Sind die Hecken durchgängig und breit genug, können Arten wie Wildkatze und Kleinsäuger, die auf Deckung in Gehölzen angewiesen sind, zwischen den Waldgebieten wandern und die Landschaft wird für diese Arten aufgewertet.